Podologie ( Medizinische Fußpflege) ist die nichtärztliche Heilkunde am Fuß. Die Bezeichnung leitet sich vom griechischen pous (πούς) – Genitiv podos (ποδός) – für „Fuß“ und logos (λόγος) für „Lehre/Kunde“ ab.
Die Maßnahmen von Podologen sind vielfältig und ergeben sich aus den Gebieten der Inneren Medizin (Diabetologie), Dermatologie, Chirurgie und Orthopädie. Sie umfassen präventive und kurative therapeutische Maßnahmen rund um den Fuß. Podologen sind aufgrund des Podologengesetzes (PodG) als medizinischer Fachberuf und nichtärztlicher Heilberuf definiert. Die meisten Podologen sind mit Kassenzulassung tätig, da Diabetiker mit Folgeschäden am Fuß im Sinne eines Diabetischen Fußsyndroms (DFS) – als bislang einzige Gruppe – von den Krankenkassen (gesetzlich wie privat) eine Heilmittelverordnung zur podologischen Komplexbehandlung vom Arzt erhalten können.
Der eingewachsene Nagel (Unguis incarnatus)
Unguis incarnatus auch Onychocryptosis ist der medizinische Fachausdruck für einen eingewachsenen Nagel. Dabei drückt sich entweder der seitliche Nagelrand tief in die Nagelfalz und führt zu schmerzhaften Beschwerden, oder die verbreiterte Nagelfalz überwuchert den seitlichen Nagelrand.
Im üblicheren Falle einer normalen Nagelform war eine verbreiterte Nagelfalz ursächlich, welche durch Druck den Nagelrand zu überwuchern begann. Hier ist eine Behandlung mit der 3-TO Nagelspange angezeigt. Rückfallquoten und Komplikationen sind äußerst selten. Das Ergebnis ist ein funktional und ästhetisch vollkommen normaler Zeh. Eine indirekte zusätzliche Verbreiterung der Nagelfalz durch Verschmälern des Nagels, etwa durch Emmert-Plastik, führt hier dagegen im postoperativen Verlauf erwartungsgemäß zu erheblichen Rückfallquoten bis über 50%, deutlichen Einschränkungen bezüglich des möglichen Schuhwerks und ästhetisch minderwertigen Ergebnissen. Diese Fehlwahl der Operationsmethode ist ein häufiger Fehler im klinischen Alltag.
Im Falle einer Deformation zum Roll- oder Zangennagel ist eine Korrektur der Nagelform notwendig. Ein Unguis incarnatus betrifft meistens den Großzeh. Eingewachsene Nägel gehören zu den häufigsten Beschwerden bei Nägeln. Männer sind häufiger als Frauen betroffen.
Die Behandlung erfolgt mit Kassenrezept. Die Krankenkassen beteiligen sich in unterschiedlicher Höhe an den Kosten.